Eva talks, Adam walks

Frauen drücken sich oft wortreicher aus, als Männer es verarbeiten können. Das kann dann schnell zu Konflikten führen. Cristina Muderlak zeigt, wie Paare besser miteinander kommunizieren und ihre Beziehung wieder zum Blühen bringen.

Alice und Daniel: Ein Traumpaar. Oder? Ihre Fotos auf Instagram sprechen für sich; eines romantischer als das andere. Alice und Daniel am Gipfel, im Zelt, beim Biken, am Meer, bei Sonnenuntergang, beim gemeinsamen Essen … Ja, selbst in Corona-Zeiten scheinen sie dem ewiggleichen Zeitbrei daheim ein Schnippchen zu schlagen und in der Natur gemeinsam Inspiration und Lebensfreude zu sammeln. Doch der Schein trügt. Im Alltag leiden beide unter der Apathie, die sich zwischen ihnen eingependelt hat. Sie reden nur noch wenig miteinander und wenn, dann eher Belangloses oder Organisatorisches. Sexualität? Fehlanzeige. Nur noch sporadisch und eher lustlos. Ihnen fehlen die Worte, um wieder ins Miteinander, sich nahe zu kommen. Wie konnte das bloß passieren?

„Ich hab‘s dir doch gesagt …“ –„Nein, hast du nicht!“

Auch bei Karin und Bernhard, die im Grunde zufrieden miteinander sind, findet immer weniger Beziehung statt. Sie verlieren sich zunehmend im Dreiklang-Wirbel zwischen Arbeit-Kinder-Haushalt. Stattdessen nehmen die Reibereien um all die Dinge zu, die nicht oder nicht gut genug erledigt wurden. Diskussionen enden meist in ewigen Schleifen wie: „Ich hab´s dir doch gesagt …“ – „Nein hast du nicht!“ Sie streiten sich schnell wegen Kleinigkeiten und sind frustriert. Beide Paare erleben etwas, das viele Paare kennen. Die Beziehung an sich steht nicht in Frage, doch so richtig gut fühlt es sich auch nicht an. Zu häufig verheddern sie sich in Konflikten, fühlen sich nicht verstanden und sind voneinander genervt.

„Du hörst mir einfach nicht zu!“

Alice klagt: „Wenn ich Daniel von der Arbeit erzähle, hört er gar nicht richtig zu. Es interessiert ihn nicht. Ich habe daher aufgehört, ihm zu erzählen.“ Daniel streitet dies ab und kontert, dass er sehr wohl interessiert zugehört habe. Aber jedes Mal, wenn er darauf geantwortet habe, habe sie entweder abgeschaltet oder sie hätten sich gestritten. Deswegen würde er jetzt nichts mehr dazu sagen. Wie bitte? Beide finden, dass der andere nicht zuhört, wie kann das sein?

Den ganzen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe bewusster leben 3/2021

Diesen Artikel teilen

Weitere Beiträge

Alles, was ist, darf sein

Hast du das Gefühl, dass du in deinem Leben häufiger eine „Verschnaufpause“ brauchst? Wir geben dir vier Impulse für mehr Gelassenheit im Alltag.

Diesen Artikel teilen

Was der Liebe Tiefe gibt –
Die ultimative Glücksformel

Die meisten Menschen wünschen sich eine glückliche Partnerschaft. Doch was tun, wenn mit der Zeit ganz andere Prioritäten das Leben bestimmen und die Liebe nur noch müde vor sich hin dümpelt? Gibt es so etwas wie das Geheimnis einer erfüllten Beziehung? Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.“ So beginnt Leo Tolstois „Anna Karenina“, ein Roman über das Schicksal dreier sehr unterschiedlicher Paare. Das Geheimrezept einer glücklichen Partnerschaft verrät der Autor dabei leider nicht. Doch woran liegt es, dass sich die Einen nach der ersten stürmischen Verliebtheitsphase trennen und andere ein Leben lang zusammenbleiben? Was ist deren Geheimnis? Denken wir an glückliche Paare, dann steigen ganz bestimmte Bilder vor unserem geistigen Auge auf: Küsse unterm Regenbogen, Schmetterlinge im Bauch, guter Sex und das dreimal täglich und schließlich ein unvergesslicher Hochzeitstag. „Na, und dann?“, fragte schon Kurt Tucholsky, der darauf hinwies, dass nach dem Happy End im Film, gewöhnlich abgeblendet wird. Wer will schon sehen, wie die Schmetterlinge irgendwann die Flügel hängen lassen, Sex nur noch dreimal jährlich stattfindet, und all die grandiosen Gefühle im gnadenlos kümmerlichen Alltag langsam vor sich hin welken. Fragt man wiederum Tucholsky, dann sieht das so aus: „Die Ehe

Diesen Artikel teilen

Schreiben Sie einen Kommentar