Wann waren Sie das letzte Mal mutig? Mutig, was heißt das überhaupt? Heißt das Hals über Kopf den Job und die Wohnung kündigen, um am Ende der Welt im Van zu leben? Oder den Mann zu heiraten, obwohl der nicht perfekt ist? Sich selbstständig machen, obwohl man Kinder hat oder will? Mut im Alltag ist oft nicht so spektakulär und viel zu oft reden wir unsere mutigen Momente oder Errungenschaften klein. Bei anderen hingegen fällt es uns viel leichter, Mut oder ein mutiges Verhalten zu erkennen und wertzuschätzen.
Dabei passiert Mut jeden Tag: Das ist die Situation im Job, wenn man eine Aufgabe dankend ablehnt, weil man weiß, dass es zeitlich einfach nicht machbar ist. Oder statt des selbstgebackenen Kuchens, einfach mal einen gekauften servieren. Mut ist es, um Hilfe zu bitten, wenn man alleine nicht weiterkommt. Mut ist es, hinzuschauen, was ist und nicht nur zu träumen, wie es sein könnte. Mut ist anzuerkennen, dass eine Beziehung, ein Job oder ein Lebensumstand nicht mehr passt und verändert werden muss. Mut ist, Dinge anzupacken und nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Mut ist es fünfe gerade sein zu lassen, und mal nicht alles perfekt zu machen. Mut ist, die eigenen Grenzen zu erkennen, festzulegen und zu verteidigen. Mut ist, einzustehen für das Recht auf ein besseres Leben – und seien es nur 15 Minuten am Tag zur freien Gestaltung. Aber was ist mit der Angst? Wie kann man sie überwinden? Das folgende Zitat der Sängerin Alexa Feser gibt einen guten Tipp: „Mut ist, wenn du mit der Angst tanzt, und das, was du nicht ganz kannst, trotzdem versuchst.“
Was können wir daraus mitnehmen? Zuerst einmal, dass die Angst weder niedergerungen noch überwunden werden muss. Angst ist ein wichtiger Teil von uns, der oft falsch interpretiert wird. Angst hat unseren Vorfahren das Überleben gesichert. Wir stammen nicht von den Menschen ohne Angst ab – die haben nicht lange genug überlebt, um Nachfahren zu zeugen. Die Angst ist unser Schutzschild gegen Unbekanntes, Neues und potenziell Gefährliches. Sie ist uns prinzipiell liebevoll zugewandt und will uns schützen. Manchmal nimmt sie aber in unserer Vorstellung falsche Formen an und wir haben den Eindruck, sie würde Überhand nehmen. Wie können wir besser mit ihr umgehen lernen? Zuerst einmal anerkennen, dass sie da ist und ihr danken, dass sie uns beschützen will. Das ist schon mal ein guter Anfang. Geht es Ihnen nicht genauso? Sie werden doch auch lieber wertgeschätzt für Ihre Arbeit als ignoriert, oder?
"Mut ist, wenn du mit der Angst tanzt, und das, was du nicht ganz kannst, trotzdem versuchst"
Halten wir uns an das Zitat von Alexa Feser, wäre es außerdem gut, ein paar Tanzstunden zu nehmen. Sie erinnern sich noch daran? Man beginnt mit einfachen Grundschritten und auf keinen Fall mit der Hebefigur aus Dirty Dancing! Denn was sonst passieren? Lautes Gepolter, blaue Flecken und wenn Sie Pech haben, verstauchen Sie sich zu allem Übel auch noch einen Knöchel. Da sind Tränen und miese Stimmung vorprogrammiert. Doch zurück zu unserem Mut: Wie lernt er jetzt mit der Angst zu tanzen? Am besten in kleinen Schritten, unter Anleitung, gemeinsam mit anderen und vor allem mit Spaß und viel Geduld.
Ihnen zucken schon die Füße und Sie wollen direkt starten? Dann werfen Sie mal Ihre Lieblingsmusik an und fangen mit den ersten Grundschritten an:
Schritt 1: Schreiben Sie auf, welche mutigen Momente Sie in Ihrem Leben bereits erlebt haben. Fragen Sie auch gerne mal in Ihrem Umfeld, nach einer Fremdeinschätzung. Nennen Sie diese Liste Ihre Superheldinnen-Momente und hängen Sie sie gut sichtbar auf.
Schritt 2: Überlegen Sie sich, was Ihnen in diesen Momenten geholfen hat, mutig zu handeln.
Schritt 3: Definieren Sie kleine Mutproben für den Alltag. Z.B. mal einen anderen Weg zur Arbeit fahren, eine neue Farbe tragen, Ihre/n Vorgesetzte/n fragen, wie Sie besser werden können. Fangen Sie klein an und trauen Sie sich immer mehr zu.
Schritt 4: Halten Sie Ihre geschafften Mutproben auf Ihrer Superheldinnen-Liste fest.
Schritt 5: Feiern Sie Ihre Erfolge mit anderen und stoßen Sie gemein-sam darauf an. Vielleicht sind Sie die Inspiration, die Ihr Umfeld gerade braucht?!
Meike Alice Wilke
ist Unternehmerin und möchte die Welt ein bisschen besser machen. Sie ist überzeugt davon, dass unsere Welt deutlich friedlicher wäre, wenn mehr Menschen psychologische Sicherheit erleben könnten, um ihr authentisches Selbst zu leben – beruflich wie privat. Dafür braucht es vor allem Mut und Selbstbewusstsein! Sie bei der Entwicklung Ihres Selbst zu begleiten, genau das ist die Mission von Meike Alice Wilke und dem Team MUTIGMACHEN! www.mutigmachen.de