Was brauchen wir, um auf den Wellen des Lebens zu balancieren? Mayla Wedekind beschreibt in ihrem Buch „Das Meer, die Welle und ich“, was sie beim Surfen über das Glück gelernt hat.
Ein traumhaft schöner Sonnenuntergang taucht den Horizont in sanftes Gold, während das Rauschen der Wellen eine beruhigende Melodie singt. An einem malerischen Strand im Norden Schleswig-Holsteins steht eine junge Frau, das Surfboard unter dem Arm, bereit für eine neue Herausforderung. Ihr Herz pocht wild, der Atem geht schnell, und die Vorfreude mischt sich mit einer Prise Nervosität. Dies ist der Moment, in dem Mayla Wedekind, von Kindesbeinen an von Wasser umgeben, sich dem faszinierenden Universum des Surfens zuwendet. Ihre Liebe zum Wasser begann in der norddeutschen Idylle von Plön, wo sie ihre Kindheit zwischen Seen und Ostseestrand verbrachte. Von Klein auf zog sie die ruhige Stille der Seen und die rauschende Kraft des Meeres an.
Maylas Sehnsucht nach dem Abenteuer
Als Mayla ihre ersten Schritte in die Welt des Surfens wagte, öffnete sich für sie ein ganz neues Kapitel voller Herausforderungen und Selbstentdeckungen. Schnell stellte sich heraus: Ihre Reise auf dem Surfbrett war nicht nur eine physische, sondern auch eine spirituelle Reise, die Mayla immer tiefer mit sich selbst in Berührung brachte.
„Als ich Deutschland mit 19 Jahren verließ, hatte ich keinen blassen Schimmer, dass ich vor dem Erreichen meines 27. Lebensjahrs nicht zurückkommen würde.“ So machte sich Mayla auf den Weg nach Bali, getrieben von einer unstillbaren Sehnsucht nach Abenteuer, Freiheit und einem tieferen Verständnis des Lebens. Die endlosen Strände und die tosenden Wellen des Indischen Ozeans riefen nach ihr, lockten sie mit dem Versprechen unendlicher Weite und unberührter Schönheit. „Während die Mitschüler meines Abiturjahrgangs anfingen, ihre Bachelorarbeiten zu schreiben, zog es mich immer tiefer in die Welt des Wellenreitens, und ich sah keinen Grund, diesen Lebensstil in naher Zukunft aufzugeben.“ Viele Jahre verbrachte sie in Australien und Indonesien, in denen sie ihre Surfkunst trainierte und lernte, mit ihren eigenen Grenzen und Denkmustern umzugehen.
Das Meer lehrte sie, dem Leben zu vertrauen
Es war eine tiefe, innere Ruhe, die sie fand, wenn sie auf dem Wasser lag und den Farben des Himmels nachsann, die Mayla lehrten, dem Lauf der Dinge zu vertrauen. So wie die Sonne jeden Abend den Himmel in ein neues Farbspektakel tauchte, so fand auch sie immer wieder neue Wege, mit ihren eigenen Herausforderungen umzugehen. Die Wellen des Ozeans lehrten sie, sich auf das Kommen und Gehen zu verlassen und daran zu glauben, dass sich die Dinge zum Guten wenden können, selbst wenn es nicht immer danach aussieht. Heute weiß sie: „Beim Surfen wurde ich regelmäßig aus meiner Komfortzone gepusht. Den Kopf in den Sand zu stecken, wenn sich etwas änderte und die Dinge unangenehm wurden, war keine Option. Der beste Weg aus einer brenzligen Situation führt häufig mittendurch, wie beim Surfen, weil man sonst nicht zurück ans Ufer kommt. Ich suchte mir immer wieder anstrengende Bedingungen. Mein Selbstvertrauen wuchs mit jeder schwierigen Lage, die ich meisterte. Ich erahnte mein Potenzial und konzentrierte mich weniger auf Hindernisse. Ich merkte, wie ich mir Dinge vornahm, die ich zuvor nicht gewagt hatte.“
Maylas Abenteuer auf den Wellen des Ozeans wurden aber nicht nur durch die Natur bereichert, sondern auch von den Menschen, die sie begleiteten. In den gemeinsamen Momenten des Surfens fand sie Unterstützung, Inspiration und Freude. „Sorgen und Freuden mit anderen teilen, sich gegenseitig motivieren und unterstützen, sich daran erinnern, wer man wirklich ist: Tiefe freundschaftliche Verbindungen können das Band sein, das alles zusammenhält“, so ihre Lehre daraus.
Zum Weiterlesen: Mayla Wedekind “Das Meer, die Welle und Ich. Was ich vom Surfen über Mut, Vertrauen und Loslassen lernte”, GU Verlag, 17,99 Euro
Den ganzen Artikel finden Sie in unserer bewusster leben Ausgabe 3/2024
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