Eine Hand voll Glück

Glück ist nicht etwas, was einem zufliegen muss, glücklich zu sein, ist auch etwas, was du üben kannst. Das glaubst du nicht? Gina Schöler erklärt, was ein gutes Leben ausmacht und vor allem, wie du gute Laune in dein Leben einladen kannst.

Je dunkler es draußen wird, desto heller müssen wir scheinen.“ Das sagte mir eine Workshopteilnehmerin, nachdem ich ihr meinen Weltschmerz offenbarte und ihr ehrlich sagte, dass auch mir Zuversicht und Optimismus zeitweise wirklich schwerfallen. Der obige Satz machte mir unglaublich Mut und dennoch stelle ich mir die Fragen: Wie können wir das Glück finden und fördern, gerade in herausfordernden Zeiten?

Glücklichsein kann man lernen

Im Grunde verbindet alle Menschen, dass sie frei von Leid sein und glücklich leben wollen. Niemand würde sagen: „Glück? Ach, das brauche ich nicht, davon hab’ ich genug.“ Doch was heißt es eigentlich, glücklich zu sein, und wie können wir unser eigenes individuelles Leuchten in die Welt tragen?

Ich bin überzeugt, dass wir alle unsere eigene Definition oder sogar mehrere Definitionen von Glück haben, je nach Lebensphase. Eine allgemeingültige Glücksformel oder ein Patentrezept für Wohlbefinden gibt es nicht – dafür ist Glück zu subjektiv. Auch wenn das erst einmal ernüchternd klingen mag, liegt genau darin der Schlüssel: Wir können selbst viel für ein erfülltes Leben tun. Und dabei geht es nicht darum, passiv auf eine Formel, ein Rezept oder eine Happy-Pill zu warten. Es geht vielmehr darum, selbst aktiv zu werden. Eine große Rolle spielt dabei die Selbstwirksamkeit – also die innere Überzeugung, für das eigene Glücksgefühl verantwortlich zu sein und auch herausfordernde Situationen aus eigener Kraft meistern zu können. Personen, die selbstwirksam sind, können ihre eigenen Gefühle und Handlungen selbst regulieren und proaktiv steuern, bleiben auch in Krisen handlungsfähig und finden kreative Wege, mit Herausforderungen umzugehen.

Meine Faustregel für ein gutes Leben

Um eine kleine Übersicht zu bieten über verschiedene Themen und Handlungsfelder, habe ich fünf Bereiche aus der Positiven Psychologie in einer „Faustregel für ein gutes Leben“ zusammengefasst. Meine Faustregel soll dir helfen, im Alltag immer mal wieder einen Check-in zu machen und zu schauen, welches dieser Felder mehr Aufmerksamkeit oder Aktion bedarf, sodass es dir und deinem Umfeld gut geht. Meine fünf Regeln sollen dich dazu einladen, in die konkrete Umsetzung zu kommen. Dabei steht jeder Finger deiner Hand für einen bestimmten Aspekt deines Lebens, den du aktiv selbst gestalten kannst:

Der Daumen steht für ­Dankbarkeit

Dankbarkeit ist einer der stärksten Auslöser für positive Emotionen. Unseren Fokus und die Aufmerksamkeit auf die guten Dinge im Leben zu richten, also auch achtsamer zu leben, ist manchmal einfacher gesagt als getan: Denn unser Gehirn speichert Negatives viel besser und schneller ab. Doch 85 Prozent der Sorgen, die wir uns machen, werden nie so eintreten. Wenn wir hingegen unser Gehirn trainieren und unsere Gedanken ganz bewusst auf das lenken, wofür wir dankbar sind, steigern wir damit unsere psychische und physische Gesundheit.
Gina Schöler

Den ganzen Artikel mit allen fünf Glücksregeln von Gina Schöler findest du in unserer bewusster leben Ausgabe 4/2025

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