Keine Angst vorm Fasten

Heilfasten unterstützt den Darm, aktiviert das Immunsystem und reduziert Stress. Entdecke, wie du mit der richtigen Vorbereitung, deinem Körper und deiner Seele eine wohltuende Ruhepause gönnst.

Das Jahr ist noch ganz frisch, noch hält es die Magie des Neuanfangs bereit. Das könnte eine passende Einladung sein, um Altes loszulassen und Raum für Veränderungen zu schaffen. Vielleicht genau der richtige Zeitpunkt, um unseren Körper und Geist von unnötigem Ballast zu befreien, um uns mit einem rundum gestärkten Gefühl an neue Aufgaben zu wagen. Heilfasten kann dafür ein kraftvolles Werkzeug sein – eine achtsame Auszeit, die nicht nur den Körper entgiftet, sondern auch geistige Ruhe und Klarheit schenkt.

Die Idee des Fastens wirkt anfangs vielleicht für manche etwas einschüchternd. Die Vorstellung, mehrere Tage auf feste Nahrung zu verzichten, löst auch bestimmt keine Freudenschreie aus. Doch Heilfasten ist mehr als Verzicht. Es ist eine Zeit, in der du zu dir selbst zurückfindest, die Signale deines Körpers neu wahrnimmst und dein Bewusstsein schärfst. Mit der richtigen Vorbereitung wird eine Fastenkur zu einer besonderen Reise der inneren Einkehr – die du durchaus genießen darfst.

Neustart für Körper und Seele

„Ich und Fasten? Ein paar Tage gar nichts essen? Das könnte ich nie.“ Kommt dir das bekannt vor? Auch ich hatte zu Beginn meiner ersten Fastenerfahrung vor ein paar Jahren große Bedenken. Würde ich das durchhalten? Und was, wenn mich der Hunger überfällt? Auf der anderen Seite war ich sehr neugierig und hatte schon viel Positives über das Heilfasten gehört. Ich wusste intuitiv, dass es genau das Richtige für meinen Körper sein würde. Und zum Glück hatte ich sogar einen Fasten-Buddy an meiner Seite – meine damalige Mitbewohnerin. Sie war für mich eine enorme Unterstützung und die größte Motivation zum Durchhalten.
Wenn du es auch einmal mit dem Fasten versuchen willst, kann ich dir deshalb wärmstens empfehlen, dir eine Person zu suchen, die dich auf dieser Reise begleitet. In den ersten Tagen träumte ich noch oft von köstlichen Speisen und tröstete mich sogar mit Fotos von Essen. Doch zu meiner Überraschung wurde es danach immer leichter, und bald spürte ich eine wachsende Leichtigkeit und Klarheit in mir. Ich hatte sogar genug Energie für lange Spaziergänge und leichte Sporteinheiten. Und dann war ich beim gemeinsamen Fastenbrechen mit meiner Freundin tatsächlich etwas wehmütig, weil die Fastenkur so schnell vorbeiging. Ich hätte sogar noch ein paar Tage dranhängen können. Kurz darauf bemerkte ich spürbare positive Veränderungen in meinem Leben – vielleicht als Folge des Fastens, das mir nicht nur körperliche Erneuerung, sondern auch neue Perspektiven schenkte. Seitdem nutze ich Heilfasten regelmäßig, um Neuanfänge zu unterstützen und mich auf neue Lebensabschnitte vorzubereiten.

Was bedeutet Heilfasten?

Doch vorab: Was meinen wir genau damit, wenn wir vom Heilfasten sprechen? Ich hole mir dazu Rat von der Heilpraktikerin und Ernährungsspezialistin Gabriela Hoppe. Sie sagt: „Heilfasten ist ganz allgemein gesprochen der zeitlich begrenzte bewusste Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel.“ Diese Form des Fastens unterscheidet sich somit von anderen Varianten wie zum Beispiel der des Intervallfastens, bei dem Ess- und Fastenzeiten wechseln, oder dem Basenfasten, bei dem ausschließlich basische Lebensmittel wie Obst und Gemüse konsumiert werden. In ihrem Buch „Keine Angst vorm Fasten“ bezieht sich Gabriela Hoppe auf das einwöchige modifizierte Fasten, das sich an der populären Methode nach Dr. Otto Buchinger, dem Begründer des modernen Heilfastens, orientiert. Diese milde Fastenform erlaubt es, während der Fastenzeit eine begrenzte Menge an Kalorien in Form von Säften, Kräutertees oder Gemüsebrühen zu sich zu nehmen. Die Expertin empfiehlt, der eigentlichen Fastenwoche eine zweiwöchige Entlastungsphase voranzustellen, um die Umstellung sanft einzuleiten. Besonders wichtig sind die drei Aufbautage nach dem Fasten, die den Übergang zurück in den Alltag erleichtern und das Fastenerlebnis nachhaltig unterstützen.

Fasten als Gesundheitsbooster

Beim Blick auf die zahlreichen Vorteile des Heilfastens ist es nicht verwunderlich, dass sich so viele Menschen bewusst für mehrere Tage ohne feste Nahrung entscheiden. Tatsächlich hat sich das Fasten besonders zur Förderung der Gesundheit und zur Vorbeugung von Krankheiten etabliert. „Ein fastender Organismus spart rund 30 Prozent seiner Energie ein, die ansonsten für Verdauungsvorgänge benötigt werden. Diese frei werdenden Energieressourcen stehen z. B. für Heilungsprozesse zur Verfügung“, sagt Hoppe. Die gesundheitlichen Vorteile des Heilfastens sind so vielfältig und tiefgreifend, dass sie hier nur ansatzweise beschrieben werden können. Klinische Studien zeigen u. a. eine Verbesserung der Leberwerte, Blutfett- und Blutzuckerwerte sowie eine Linderung chronischer Schmerzen und Entzündungen. Zudem stärkt Fasten das Immunsystem, fördert die Selbstheilungskräfte und unterstützt die Zellregeneration. Auch die Hautgesundheit profitiert und Fasten kann sogar dabei helfen, Depressionen und Ängste zu lindern.

Zum Weiterlesen: Gabriele Hoppe, Keine Angst vorm Fasten, TRIAS Verlag, 18 Euro

Den ganzen Artikel finden Sie in unserer bewusster leben Ausgabe 1/2025

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