Jana Crämer ist Bestsellerautorin, Podcasterin und spricht auf Social Media offen über Essstörung, Lipödem, Selbstwahrnehmung und ihren langen Weg zu mehr Selbstliebe.
Viele Jahre drehte sich bei Jana Crämer alles um Kontrolle, Zahlen, Körperbild – bis sie gelernt hat, sich selbst zuzuhören. Heute setzt sie sich für Sichtbarkeit, Aufklärung und echte Verbundenheit ein. Wir sprechen mit ihr darüber, was sich verändert hat, was bleibt – und wie es gelingen kann, Frieden mit sich selbst zu schließen, ohne etwas verdrängen zu müssen.
“Selbstliebe ist kein Zustand, sondern ein Weg”
Liebe Jana, was bedeutet für dich persönlich Selbstliebe – ist es für dich ein Ziel, ein Weg oder ein täglicher Kampf?
Für mich ist Selbstliebe kein Zustand, den man einmal erreicht und dann für immer hat. Selbstliebe ist ein Weg – manchmal leise, manchmal laut, oft widersprüchlich. Es gibt Tage, da kann ich mit mir im Reinen sein. Und es gibt andere, da kämpfe ich mit alten Gedanken, Körperbildern, Erwartungen. Selbstliebe heißt für mich, mich ernst zu nehmen – mit allem, was gerade da ist. Auch mit meiner Scham, Wut oder Traurigkeit. Ich muss mich nicht ständig toll finden, aber ich kann versuchen, mich freundlich wie eine beste Freundin zu begleiten. Es geht nicht darum, immer stark zu sein, sondern ehrlich. Mit mir selbst. Und das ist vielleicht die liebevollste Form von Selbstliebe, die ich kenne.
“Ich habe gelernt mich zu verstecken”
Was hat dich stärker gemacht: die Anerkennung oder die Ablehnung?
Ablehnung hat mich geprägt. Ich habe gelernt, mich zu verstecken, bevor andere etwas an mir kritisieren konnten. Das hat mich lange funktionieren lassen, aber nicht stärker gemacht. Meine Stärke kam erst mit der Anerkennung – nicht von außen, sondern von innen. Als ich mich getraut habe, Dinge auszusprechen. Als ich verstanden habe, dass ich nicht falsch bin, nur weil mein Körper und mein Lebensweg nicht den Normen entsprechen. Was mich stark gemacht hat, war der Moment, in dem ich aufgehört habe, mich selbst abzulehnen. Wenn man sich selbst annimmt, wird es mehr und mehr egal, ob einen andere ablehnen. Es ist vollkommen okay, nicht von allen gemocht zu werden. Wir mögen ja auch nicht jeden. Menschen sind unterschiedlich, haben andere Vorstellungen und Werte. Wir dürfen frei wählen, wessen Kritik wir annehmen und welche nicht.
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