Wer seine Finanzen versteht und aktiv gestaltet, sorgt für sich selbst: emotional, mental und praktisch. Börsenexpertin Carmen Mayer zeigt, dass finanzielle Unabhängigkeit kein ferner Traum, sondern ein Akt der Selbstachtung und Selbstliebe ist.
Geld entscheidet darüber, wie frei wir leben können, wie sicher wir uns fühlen und ob wir selbst entscheiden können oder ob wir das anderen überlassen müssen. Trotzdem wird das Thema „Geld“ von vielen unterschätzt oder verdrängt – leider am häufigsten von Frauen. Finanzen haben mit Zahlen zu tun, vielleicht werden sie deshalb so oft gemieden. „Mathe konnte ich nie“, sagen wir dann gern. Aber im Kern geht es um etwas anderes. Es geht um deine Selbstbestimmung, um deine Freiheit, um die eigene Würde und auch um Liebe. Genauer gesagt: um Selbstliebe. Denn was bedeutet Selbstliebe wirklich? Sich um sich selbst zu kümmern, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen, fürsorglich mit seiner Zeit, Gesundheit und Energie umzugehen. Warum hört dieser Gedanke so oft beim Bankkonto auf?
Über Geld spricht frau doch
Die meisten Frauen wissen genau, was sie für andere, ihre Familien, ihre FreundInnen, für das große Ganze tun. Wenn es aber um sie selbst und das Thema finanzielle Sicherheit geht, wird das oft ausgeblendet. Ganz bestimmt nicht aus Dummheit, sondern weil Frauen so geprägt wurden. Ein rationaler Umgang mit Geld wurde oder wird uns eigentlich nicht beigebracht. Nach wie vor gilt, dass wir bescheiden sein, uns nicht in den Vordergrund drängen und kein Aufhebens um Besitz oder Absicherung machen sollen. „Über Geld spricht man nicht“ – das ist einer der schädlichsten Sätze, die viele von uns verinnerlicht haben. Besser wäre: „Über Geld spricht frau doch.“ Denn was du liebst, das schützt du. Und wenn du dich selbst liebst, dann schützt du dich auch finanziell.
Vermögen entsteht nicht durch Warten
Viele Frauen denken: Ich hab eh nicht genug, was bringen denn schon gesparte hundert Euro im Monat? Aber es geht nicht darum, wie viel du sparen kannst. Es geht darum, dass du damit anfängst. Wenn du dich bewusst um deine Finanzen kümmerst, wirst du mit der Zeit reicher, auf dem Konto und im Kopf. Geld darf ein schönes Thema sein. Für viele fühlt sich das noch nicht so an, eher nach Unsicherheit oder Druck. Genau deshalb lohnt es sich, das Thema neu anzugehen. Zum Beispiel mit einem einfachen Start: Räume deine Wohnung oder deinen Keller auf. Das klingt banal, aber Geld liebt Ordnung. Wer alten Ballast loslässt, schafft Platz für neue Ideen, neue Einnahmen, für mehr Leichtigkeit rund ums Geld.
Liebe ist wichtig – aber kein Finanzplan
Ich bin verheiratet, habe zwei Kinder und liebe meine Familie. Aber ich wollte nie von jemand anderem abhängig sein. Ich vertraue meinem Mann, aber ich will mir auch selbst vertrauen können. Sodass ich unabhängig sein wollte, denn diese Unabhängigkeit schenkt mir Freiheit, Sicherheit und einen gesunden Stolz. Selbstliebe zeigt sich nicht nur beim Kerzenschein im Badezimmer. Selbstliebe ist auch, wenn du dich hinsetzt und deine Einnahmen und Ausgaben sortierst. Wenn du beginnst, Verantwortung für dich zu übernehmen, auch fürs Finanzielle. Selbstliebe heißt, sich etwas zuzutrauen.
Kleine Schritte, große Wirkung
Wenn ich Frauen berate, fangen wir nicht mit Aktien an. Wir beginnen mit Fragen wie:
· Hast du einen Überblick über deine Konten, Verträge, Versicherungen?
· Weißt du, was monatlich rein- und rausgeht?
· Hast du Rücklagen, auch für dich ganz persönlich?
Zum Weiterlesen:
Carmen Mayer, Mami Goes Millionär, Campus Verlag
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