Die Liebe deines Lebens

Um unserer Selbstliebe zur vollen Blüte zu verhelfen, müssen wir zuerst einmal ein paar Missverständnisse ausräumen. Thomas Hohensee zeigt, warum die Beziehung zu dir die wichtigste in deinem Leben ist.

Stell dir vor, es gäbe einen Menschen, der immer zu dir hält, der deine tiefsten Bedürfnisse spürt und diese – soweit nur irgend möglich – erfüllt, der dir Mut zuspricht, deine Erfolge feiert, dich bei Niederlagen tröstet und dich genau so liebt, wie du bist. Traumhaft, oder? Und was noch besser ist: Es muss kein Traum bleiben! Du kannst dieser Mensch für dich sein.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Liebevolle Beziehungen zu anderen sind etwas Wunderbares. Wir sind nicht dazu geboren, EinsiedlerInnen zu sein. Schließlich wachsen wir neun Monate lang im Körper eines anderen Menschen, unserer Mutter, heran. Wir brauchen einander. Doch die einzige Beziehung, die von unserer Geburt bis zu unserem Tod besteht, ist die zu uns selbst.

Liebe bedeutet, das Positive zu sehen

Wie können wir also die wichtigste Beziehung in unserem Leben so gestalten, dass von Liebe die Rede sein kann? Was ist überhaupt Liebe?
Mir gefällt diese Definition am besten: Lieben bedeutet, das Positive zu sehen. Denn seien wir ehrlich: Es gibt nichts, das nur gut, nur schön oder nur erfreulich ist. TaoistInnen haben deshalb das Yin-Yang-Symbol erfunden: einen Kreis bestehend aus zwei gleich großen Flächen, die eine hell, die andere dunkel. Mitten in der hellen Fläche befindet sich ein kleiner dunkler Punkt. Ebenso verhält es sich bei der dunklen Fläche. Ein kleiner heller Punkt zeigt, dass niemals alles komplett dunkel ist. Was heißt das für die Liebe?

Wir können immer so oder so auf eine Sache oder auf einen Menschen blicken. Wir können uns auf das Helle oder auf das Dunkle konzentrieren. Beides ist immer da. Es macht keinen Sinn, das Dunkle zu leugnen. Aber es ist genauso wenig hilfreich, das Helle auszublenden.
Menschen, die lieben, sehen bei sich und anderen vor allem die positiven Seiten. Doch oft könnten wir den Eindruck gewinnen, Selbstliebe habe etwas damit zu tun, das richtige Schaumbad und die passende Duftkerze zu kaufen oder ein Wellness-Wochenende am schönsten Ort der Welt zu verbringen. Wir leben eben in einer Warenwelt. Doch was ist die Ware Selbstliebe gegen die wahre Selbstliebe?

Wer sich selbst liebt, wird sich Gutes tun

Auch beim Thema Essen begegnen wir Überzeugungen, die in die Irre führen. „Jetzt tue ich mir endlich mal was Gutes“, sagen diejenigen, denen im direkten und im übertragenen Sinn die Süße des Lebens fehlt. Doch kann eine Großpackung Vanilleeis uns tatsächlich für das entschädigen, was wir uns eigentlich ersehnen?
Thomas Hohensee

Den ganzen Artikel findest du in unserer bewusster leben Ausgabe 5/2025

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