Eltern sein und Paar bleiben

Die meisten kennen ihn: den Traum von der Familie. Doch wenn er wahrgeworden ist, entpuppt er sich für viele Elternpaare als Albtraum. Doch das muss nicht sein, meint die Familienpsychologin Nina Grimm.

Aschenputtel verlor ihren gläsernen Schuh und fand dafür ihren Traumprinzen. Am Ende des Films reiten die beiden auf einem weißen Schimmel durch den glitzernden Schnee. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Was das Märchen allerdings verschweigt: wie Aschenputtel und ihr Prinz als Eltern weiterleben. Wie Aschenputtel nicht mehr im Ballkleid, sondern wieder in Pantoffeln Nacht für Nacht am Bettchen ihres kleinen Kindchens sitzt. Wie sie sich wieder als das Aschenputtel von damals fühlt: allein, unsexy, überfordert und vor allem total missverstanden von ihrem Prinzen. Statt in goldener Rüstung und mit verliebtem Blick, hockt ihr Gemahl nun abends auf der Couch, mit leerem Blick, während sie denkt: Warum immer ICH?!?

Beziehungskrise Kind

Ich jedenfalls fühle mich seit der Geburt unseres Babys eher wie das hässliche Entlein, anstatt wie Cinderella. Und auch der Prinz hat sich verwandelt, zu einem schwerhörigen Macho. Zumindest scheint er das Geschrei unseres Babys nachts zu überhören und auch volle Windeln sind Mamasache. Während ich mich darüber beschwere, dass alles an mir hängen bleibt, sagt er, er arbeite schließlich den ganzen Tag. „Ich will nicht mehr und macht euren Kram doch allein!“ würde ich gerne brüllen. Dann denke ich, wir müssten mal dringend in Ruhe miteinander reden. Auch wenn mein Mann mich eigentlich nur noch nervt, liebe ich diesen Kerl und weiß, dass er seine guten Seiten hat. Wie konnte es nur passieren, dass wir in solchen Rollenklischees gelandet sind? Wie kann es sein, dass dieses Wunder, welches wir uns so gewünscht haben, dazu führte, dass unsere Liebe ausgezogen ist?

Zum Weiterlesen: Nina Grimm, Wie ihr euch nicht umbringt, wenn ihr Eltern seid, Gräfe & Unzer Verlag, Euro 19,99

Den ganzen Artikel und ein Interview mit der Buchautorin und Familientherapeutin Nina Grimm finden Sie in unserer bewusster leben Ausgabe 2/2024

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