Ich habe gelernt, dass mein Glück nicht von anderen abhängt

Katharina Mühl schildert, wie sie die den Glauben an ihre eigene Stärke fand. Daraus hat sie fünf Säulen des Selbstvertrauens entwickelt.

Weißt du, wie oft ich früher vor dem Spiegel stand und gehofft habe, dass meine Haare über Nacht einfach wieder nachwachsen? Ich kann es dir nicht sagen, aber es waren viele, viele Male. Ich habe gekämpft. Gegen meine Glatze, gegen mein Anderssein, gegen das Gefühl, nicht dazuzugehören. Ich dachte lange, wenn ich mich nur genug anstrenge, wenn ich nur hübsch genug bin, wenn ich nur gut genug funktioniere – dann werde ich stark. Überraschung!? Das hat nicht funktioniert.

Ich wollte nicht auffallen

Alopecia Areata hat mich von klein auf begleitet. Eine Autoimmunerkrankung, die meine Haare einfach verschwinden ließ. Erst einzelne kahle Stellen, dann wurden es immer mehr, bis irgendwann nichts mehr da war. Und während andere Mädchen mit Lockenstab und Haarspray experimentiert haben, habe ich Mützen und Perücken getestet. Ich wollte nicht auffallen, wollte einfach „normal“ sein.

Lange habe ich meinen Selbstwert im Außen gesucht. Ich dachte, wenn mich andere schön finden, dann kann ich mich vielleicht auch attraktiv finden. Wenn mich andere mögen, dann kann ich mich vielleicht auch akzeptieren. Und so habe ich mich angepasst. Ich habe versucht, in ein Bild zu passen, das gar nicht für mich gemacht war. Habe so viel Energie darauf verschwendet, mich zu verstecken, mich irgendwie richtig zu machen – bis ich gemerkt habe: Ich bin ja gar nicht mehr ich selbst. Der Wendepunkt kam mit einer simplen, aber brutalen Erkenntnis: Kein Mensch auf dieser Welt kann mir das Gefühl geben, wertvoll zu sein, wenn ich es mir nicht selbst glaube. Und genau da hat meine Reise begonnen.
Katharina Mühl

Den ganzen Artikel finden Sie in unserer bewusster leben Ausgabe 3/2025

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