Im hektischen Alltag trägt das Fehlen der Stille dazu bei, dass wir den Kontakt zu uns selbst verlieren. Dagegen kommen wir mit Achtsamkeit in der Stille und gleichzeitig mitten im Leben an.
Wir leben in einer Welt voller Sinneseindrücke, denen wir uns nur schwer entziehen können. Manchmal schwelgen wir aber auch in ihnen: etwa wenn wir am warmen Sandstrand die Meeresluft inhalieren, während das Wasser unsere Füße umspült und uns eine sanfte Brise verwöhnt und wir genüsslich an einem Stück frischer Kokosnuss kauen. Doch auch unser Alltag bietet Sinneseindrücke, die wir genießen können: ein Kinderlachen, das Rascheln des Herbstlaubes, unser Lieblingsgetränk, der Geruch des Waldes … ein gewöhnlicher Tag kann voller zauberhafter Eindrücke sein.
Doch gleichzeitig haben wir es auch mit einer großen Herausforderung zu tun, denn unsere Sinne können nicht selektiv entscheiden, welche Eindrücke wir bewusst wahrnehmen wollen. Da kann es uns ganz schnell auch mal zu viel werden, wenn Verkehrslärm uns in Seitengassen drängt oder Menschengewimmel uns aufwühlt. Es gibt Eindrücke, die uns geradezu „erschlagen“ können, uns „aus der Haut fahren“ lassen oder unsere „Nerven blank“ legen können.
Wie viel ist zu viel? Wie laut ist zu laut?
Achtsamkeit ist eine Hilfestellung, um gelassen, klar und offen bleiben zu können. Es ist deshalb gut, wenn wir uns Situationen schaffen, die uns verwöhnen und entlasten. Das kann ein Ausflug in die Natur, Wellnesstage, Schaukelstuhlstunden und dergleichen sein. Achtsam für uns zu sorgen, setzt voraus, dass wir uns unserer Bedürfnisse auch bewusst sind. Ein Schlüssel dafür, wie wir uns fühlen, ist daher unsere Aufmerksamkeit. Das worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken, wird zu unserer Wirklichkeit. Das lässt sich leicht mit einer kleinen Übung veranschaulichen:
Denke an etwas sehr Schlimmes. Es spielt keine Rolle, ob du fantasierst oder etwas aus deiner Erinnerung hervorholst. Und dann spüre, wie du dich fühlst. Mache dasselbe mit einer positiven Vorstellung. Eine Minute reicht vollkommen, und spüre wieder, wie du dich dabei und danach fühlst.
Wahrscheinlich hast du dich mit dem ersten Abschnitt unwohl gefühlt und mit dem zweiten wohl. Was du fühlst ist immer ein Produkt deiner gelenkten Aufmerksamkeit. Ein achtsamer Umgang mit unserer Aufmerksamkeit ist daher entscheidend für unser Befinden. Die Welt kann noch so laut sein, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf die innere Stille richten, erleben wir Stille. Doch wie können wir gezielt unseren Fokus steuern? Als schnelle Abhilfe kannst du deinen Atem dafür nutzen. Sobald du dich voll und ganz auf deine Atemzüge konzentrierst, blendest du deine Umgebung weitgehend aus. Nach einer Weile wirst du bemerken, dass du dich entspannt und erholt fühlst, und du bist wach und klar.
Den ganzen Beitrag finden Sie in unserem bewusster leben Sonderheft Achtsam Sein 8/2021
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